Während des letzten Abendmahls nahm Jesus das Brot, brach es und sprach: “Nehmt es und esst es, dies ist mein Leib”. Dann nahm er den Kelch und sprach: “Trinkt alle daraus, denn dies ist mein Blut, welches zur Vereinigung aller zur Vergebung der Sünden vergossen wird”.
Am nächsten Tag, Freitag der Passion, wurde Jesus gekreuzigt. Als er vom Kreuz genommen wurde, hüllte ihn einer seiner Jünger, Josef von Aritmäa, in ein Leintuch und trug ihn zum Familiengrab, welches er sich vor kurzer Zeit in der Nähe hatte bauen lassen. Während der Körper Jesus gewaschen und zur Beerdigung gerichtet wurde, liefen einige Tropfen Blut aus der Wunde, die ihm der Befehlshaber zugefügt hatte. Josef fing sie mit dem gleichen Kelch des letzten Abendmahls auf.
Josef verliess Palästina und flüchtete sich mit dem Heiligen Gral nach Britannien, wo selbiger fünf Jahrhunderte lang blieb, in Obhut der Priester der Kirche Aquae Sulis. Aufgrund des Vordringens des heidnischen Heeres im 6. Jahrhundert wollte man ihn an einen sicheren Ort bringen. Daraufhin machte sich ein Priester auf, ihn zum Papst nach Rom zu bringen. Aber aufgrund der Invasion der Longobarden war er gezwungen, auf der Isola Comacina Schutz zu suchen. Der erfolgreiche Widerstand gegen die Longobarden wurde dem Heiligen Gral zugesprochen, und es wurde ihm zu Ehren eine Kirche (auf der Insel) errichtet.
Aufgrund des Sieges der Longobarden versuchte man, den Heiligen Gral an einem vergessenen Ort im Tal Codera in Sicherheit zu bringen. Dort verloren sich seine Spuren. Den Heiligen Gral findet man in der Literatur des bretonischen Zyklusses wieder. Chretien de Troyes war der erste, der ihn 1190 in seinem Werk "Perceval de Gallois ou le Compte du Graal" erwähnte. In der Geschichte von König Artur wurde er zu einem zentralen Element.